
Die Schweden kommen laut eigener Aussage als weltweit einziges Unternehmen, das voll funktionsfähige Bauteile in Hartmetall mit EBM-Technologie drucken kann, nach Hannover. Mit ihrer neuen Legierung Vibenite 480 wollen sie beweisen, dass der 3D-Druck von Materialien mit extrem hohen Karbidgehalt bereits Realität ist. Das neue Metall soll 65 Prozent Karbide enthalten, was laut Unternehmen in der additiven Fertigung seinesgleichen sucht und von einigen als "unmöglich" angesehen wird. Die Karbide sind fein und gut dispergiert und sollen eine Struktur mit höherer Zähigkeit als herkömmliche Sinterkarbide ermöglichen. Für das korrosionsbeständige Material geben die Schweden eine Härte von ~ 66 HRC an, die mit einer Langzeit-Heißhärte von 750 Grad Celsius gemessen wurde.
Die Innovation der Ingenieure soll eine schnelle Produktentwicklung von Bauteilen wie Zahnradköpfen und Gesteinsbohrern erlauben. Da das Herstellungsverfahren nicht durch spanende Bearbeitung, Pressen oder Sintern eingeschränkt ist, soll der Phantasie der Produktentwickler keine Grenze gesetzt sein. Zudem gilt die Effizienz des 3D-Druckes als weitaus umweltfreundlicher als herkömmliche Methoden. Vibenite 480 basiert auf Metallpulver, das durch industrielle Gaszerstäubung in großem Maßstab hergestellt wird, was sowohl die Kosten als auch die Umweltbelastung minimieren soll. Dieser neue Werkstoff, der die Zähigkeit pulvermetallurgischer Schnellarbeitsstähle (PM-HSS) mit der Hitzebeständigkeit von Hartmetallen kombiniert, wird auch als Hybridcarbid bezeichnet. "Es ist uns eine besondere Freude, unser neues Hybrid-Hartmetall all den Kunden anbieten zu können, die sich dies bereits seit einiger Zeit wünschen", sagt Ulrik Beste, CTO und einer der Gründer von VBN, und ergänzt stolz: „"Wir beginnen eine neue Ära der schwedischen Werkstoffgeschichte!"